Re: Inventing Otto – Kann die Utopie von gestern die Zukunft Mannheims werden?
Otto


Die großen gesellschaftlichen Utopien der 1970er Jahre sind geprägt von demokratischen Grundgedanken und den Prinzipien der Freiheit, Gleichheit und Offenheit. Ein Gebäude, das diese Werte wie kein zweites repräsentiert, ist Frei Ottos Multihalle in Mannheim. Doch die Utopie wurde einem harten Realitätscheck unterzogen, und so stellt sich heute die Frage, ob die Multihalle eine Zukunft hat. In einer Zeit, in der großräumige Campuskonzepte vor allem in der Corporate Architecture eine Renaissance erfahren, fragen wir nach der Substanz und Zukunft der städtebaulichen Utopien am Beispiel der Multihalle in Mannheim. Wir werden versuchen, der Zeit und ihren Idealen anhand dieses sehr konkreten Beispiels auf den Grund zu gehen und diese Ideen in die Gegenwart und Zukunft zu projizieren. Ziel des Entwurfs wird eine theoretisch fundierte Konzeption zur städtebaulichen Einordnung und zukünftigen Nut-zung der Multihalle und ihres städtebaulichen Umfelds sein. Neben dem Schwerpunkt der fundierten städtebaulichen Ein- und Neuordnung des Quartiers und der Halle wird das intensive Nachdenken über die gesellschaftlichen und gesamtstädtischen Rahmenbedingungen ein wesentlicher Bestandteil sein. Daher findet der Entwurf in Kooperation mit dem Fachgebiet Architekturtheorie unter Georg Vrachliotis statt. Dabei werden wir uns gemeinsam neue sozialwissenschaftliche Inputs erarbeiten, um schließlich zu einer konzeptionell durchdachten und räumlich konkreten Lösung zu gelangen.

Ein wesentlicher Bestandteil des Entwurfs ist die theoretische Auseinandersetzung mit der Multihalle und ihren Entstehung- und Rahmenbedingungen im Kontext ihrer Zeit. Im Kontext des Entwurfs interessiert uns vor allem die vergleichende zeitgenössische Betrachtung und die Projektion. Diese theoretische Leistung wird durch Georg Vrachliotis vom Fachgebiet Architekturtheorie vertieft betreut und bewertet.
 

Studentische Arbeiten

REINVENTING FREI OTTO. Die Sanierung der Multihalle Mannheim als Katalysator der Stadtentwicklung
Paul Weber & Daniel Uhrig