Johanna Olfen

BEWEGUNGSRÄUME
Möglichkeiten einer zeitgemäßen Bewegungs- und Sportförderung durch Architektur und Stadtplanung

Laut WHO leiden etwa 42% der Menschen in Deutschland an Bewegungsmangel, was darauf zurückzuführen ist, dass ihr Alltag immer weniger Bewegung erfordert. Der aus der Urbanisierung und zu- nehmend sitzend ausgeführten Tätigkeiten resultierende Bewegungsmangel muss daher alternativ ausge- glichen werden. Aufbauend auf dieser Problemstellung werden im Rahmen dieser Arbeit also die Möglichkeiten einer zeitgemäßen Bewegungs- und Sportförderung durch Architektur und Stadtplanung erläutert. Die theoretische Ausarbeitung legt dabei nahe, dass durch unterschiedlichste Bewegungsangebote ein motivierendes und attraktives Umfeld geschaffen werden kann, das bereits Aktiven das Sporttreiben erleich- tert und Weniger-Aktive durch niederschwellige Anreize und eine erhöhte Sichtbarkeit erreicht.

Bei Betrachtung des Sportverhaltens in Deutschland lassen sich deutliche gesellschaft- liche Differenzen ausmachen, die nahelegen, dass speziell benachteiligte Stadtteile ein großes Potenzial in Bezug auf die Verbesserung von Bewegungsräumen bergen. So auch das ehemalige Arbeiterviertel Gaar- den-Ost, das östlich der Kieler Innenstadt liegt und durch eine hohe soziale Mischung geprägt ist. Sowohl die Umnutzung der ehemaligen Werftgebiete und die damit entstehende Nähe zur Förde, als auch ein be- reits bestehende großzügiges Grün- und Freiraumangebot eröffnen Möglichkeiten zur gesamtstädtischen Positionierung Gaardens als Sport- und Bewegungsviddel in Kiel.