Zuhause im Quartier
Bettina Wyss

Zuhause im Quartier: Die räumliche Gestaltung der Umwelt zwecks Förderung der Ortsverbundenheit
Karlsruhe, 2019.

Dr. Bettina Wyss


Problemstellung: Weltweit leben immer mehr Menschen in Städten, der Wohnraum wird dichter. Negative Konsequenzen der Verdichtung beeinträchtigen die Lebensqualität. Deshalb ist es notwendig, die Lebensqualität in Städten zu fördern. Ein wichtiger Ansatz dazu ist, Städte so zu planen, dass Ortsverbundenheit ermöglicht; beziehungsweise gefördert wird. Ortsverbundenheit ist die emotionale Bindung von Menschen zu Orten, welche ein Bedürfnis von Menschen darstellt. Aus dem Vorhandensein von Ortsverbundenheit resultiert Lebensqualität.

Ziel: Hat man Kenntnisse darüber, zu welchen Orten Menschen ortsverbunden sind, und wieso dies der Fall ist, so hat man die Möglichkeit Städte gezielt so zu planen, dass sie Ortsverbundenheit ermöglichen. Diese Arbeit ist deshalb folgenden Forschungsfragen nachgegangen:
• Welche Orte sind für Menschen besonders wichtig?
• Wieso sind diese Orte für Menschen besonders wichtig?
• Wie wichtig ist das lokale Wohnumfeld für Menschen?

Methode: Dazu wurde im Quartier Wipkingen in Zürich eine qualitative Studie durchgeführt. Mit acht Bewohnern des Quartiers, sowie mit acht Personen die im beruflichen Kontext mit dem Quartier zu tun haben, wurden Experteninterviews durchgeführt. Die Interviews wurden anschliessend gemäss der Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ausserdem wurde ein intensives Literaturstudium betrieben. Die Ergebnisse aus Literaturrecherche und Studie wurden danach anhand, der vom Fotografen und Sozialpädagogen Stefan Dinter im karlsruher Quartier Weststadt durchgeführten Studie «Karlsruhe. Eine Stadt erleben: Fotografien», reflektiert.

Schlussfolgerungen: Orte erfüllen für Menschen wichtige Funktionen, dadurch befriedigen sie Bedürfnisse von Menschen, was in erhöhter Lebensqualität resultiert.

Resultate: Orte müssen bestimmte Funktionen erfüllen, damit Ortsverbundenheit entsteht. Diese Funktionen sind die in dieser Studie erarbeiteten «sieben Aspekte der Ortsverbundenheit». Dies sind: Infrastrukturorte, soziale Orte, Erinnerungsorte, Erholungsorte, Atmosphäre, Geborgenheit im Raum und Aneignung. Das lokale Wohnumfeld ist dann für Menschen wichtig, wenn möglichst viele der «sieben Aspekte der Ortsverbundenheit» erfüllt werden.

Anwendbarkeit und Übertragbarkeit der Ergebnisse: In Planungen sollen die «sieben Aspekte der Ortsverbundenheit» gezielt einbezogen werden, damit so ein Ort entsteht, die Ortsverbundenheit ermöglicht und dadurch die Lebensqualität der Raumnutzer steigert. Die vorliegende Arbeit hat gezeigt, dass die «sieben Aspekte der Ortsverbundenheit» auf verschiedene Räume übertragbar sind.

Verlag. KIT Scientific Publishing, Karlsruhe. DOI: 10.5445/IR/1000097006 
Kostenloser Downloadlink. https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000097006