Julia Henschel
LA BOHÈME
Münchner Integrationsprojekt für Wohnungslose in der Stadt
Obdachlosigkeit ist eine extreme Notlage. Obwohl es Notunterkünfte, Kältebusse, Kontaktstellen und Tageszentren gibt, entscheiden sich viele Menschen für eine Übernachtung im Freien anstatt in einer Einrichtung. Wie können gute und wertvolle Orte des An- und Weiterkommens geschaffen werden, die den Betroffenen Zugänge und Perspektiven bieten? Architektur kann hierbei eine wichtige Rolle übernehmen und versuchen mithilfe verschiedener architektonischer und städtebaulicher Methoden zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln, die wohnungslose Menschen in ihrem Prozess unterstützen. Daraus entsteht eine Möglichkeit zur Schaffung eines gesamtheitlichen Mehrwerts, denn Bauten und ihre Zwischenräume prägen die Menschen und beeinflussen ihr tägliches Umfeld. Statt einer Vielzahl von kurzfristigen Lösungen zur Linderung der Not von Obdachlosen, sind langfristige Konzepte als erfolgreichen Übergang aus der Obdachlosigkeit angesehen. Es geht längst nicht mehr um die temporäre Unterbringung von Bedürftigen, sondern um die Entwicklung einer Stadt der gesellschaftlichen Akzeptanz, Inklusion und des Miteinanders.