Restposten Innenstadt? Eine Entwicklungsstrategie für die Zukunft der Heilbronner City.
Foto: Christoph Engel

Entwurf Bachelor/Master Wintersemester 2023/24

In den letzten Jahrzehnten haben sich die Innenstädte in Deutschland radikal verändert. Dienten die ehemals nutzungsgemischten und kleinteilig strukturierten Stadtstrukturen früher als Treffpunkt, so wurden sie mittlerweile längst zu Gunsten der ökonomischen Kaufkraft zu wenig stabilen Monostrukturen umgebaut. Nicht zuletzt durch die negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sind deshalb mittlerweile auch in immer mehr Innenstädten massive Leerstände zu verzeichnen, die den Druck auf Politik und Verwaltung wachsen lassen.

Auch in der Stadt Heilbronn, von deren Entwicklung aktuell überaus positiv in den Medien berichtet wird, kristallisieren sich diese Konflikte nunmehr immer deutlicher heraus. Denn die starken Entwicklungsimpulse, die in Heilbronn in den letzten Jahrzehnten vor allem durch die Bundesgartenschau und den Bildungscampus gesetzt wurden, haben sich nicht nur im positiven Sinne auf das Image und die Entwicklung der Stadt ausgewirkt. Vielmehr werden nun nämlich auch die negativen Effekte dieser raschen Entwicklung sichtbar und drohen mit einer regelrechten Verschiebung des „Herzens“ der Stadt von der Innenstadt in die äußeren Gebiete. Im Rahmen des Entwurfs im Wintersemester 2023/24 möchten wir uns deshalb mit einer Zukunftsvision für die Heilbronner Innenstadt beschäftigen.

Nach einer intensiven Bestandsaufnahme werden wir hierfür in mehreren Arbeitsphasen sowohl ein übergeordnetes strategisches Leitbild, als auch räumlich konkrete Schlüsselprojekte entwickeln. Dabei werden wir uns in einem stetigen und intensiven Austausch mit der Stadtverwaltung Heilbronn befinden und im Rahmen von Workshops Einblicke in die gegenseitige Arbeit erhalten.

Vorbildung Heilbronn - Das Neudenken von Innenstadt
Nico Elfer, Julien Fünfgeld 

Heilbronn – von der Käthchenstadt zur Universitätsstadt – befindet sich in einer durchaus zukunftsfähigen Entwicklungsphase. Die Vielfalt an Innovation in den großen Themenfeldern Bildung/Digitalisierung, Mobilität, Natur/Stadt am Neckar und Erlebnis/Kultur werden im Teilgebiet 1 aktiv erlebbar.

Für das Städtebauliche Leitbild gilt es die Gegebenheiten aus Teilgebiet 1 in den Kernstadtbereich jenseits des Neckars auszuweiten. Die Innenstadt sollte durch vier neue städtebauliche Gebäude gefasst und definiert werden: das K3, das Wollhaus, die Harmonie und den Hauptbahnhof. Zwischen jenen entfalten sich die Straßen als Nord-Süd- bzw. Ost-West-Achsen. Mit dem Eingreifen in die Nutzungen der einzelnen Gebäude kann man eine Etablierung von sozialen und Bildungseinrichtungen vornehmen. Bibliotheken, Schulen, Ausstellungsräume und studentisches Wohnen werden gefördert und erhöhen gleichzeitig die Frequentierung innerhalb der Stadt. Die Einführung einer Obergrenze für die Anzahl von Händlern und Gastronomen gleicher Handelsgruppen verhindert das Homogene Gewerbebild. Zusätzlich bietet der Neckar einen unvergleichbaren Freiraum mitten im Stadtzentrum. Während der Altarm des Neckars heutzutage als gedankliche Grenze der Innenstadt betrachtet wird, soll mithilfe dieses Entwurfes, das Verständnis von Innenstadt bis in die Bahnhofsvorstadt und die große Bleichinsel ausgeweitet werden.

Collage
Analyse
Handlungsfelder
Ziele
Leitbild
Vertiefung 
Straßenschnitt Vertiefung 
Visualisierung Vertiefung